Vets Against Brachycephalism

Striving for better animal welfare

Warum sind wir hier?

Brachyzephalie bedeutet „Kurzköpfigkeit“ und sie wird bei bestimmten Tierrassen, insbesondere bei Hunden, Katzen und Kaninchen, selektiv gezüchtet. Sie ist vollkommen unnatürlich und durch die Züchtung immer kürzer werdender Gesichter haben wir eine große Vielfalt an Problemen, Deformationen und Erkrankungen verursacht. Hunde, wie die Französische und Englische Bulldogge, Möpse und Pekingesen, und Katzen, wie die Perserkatze und die exotische Kurzhaarkatze, sind über die letzten Jahrzehnte immer brachyzephaler geworden. 

Die Konsequenzen des Züchtens kürzerer Köpfe sind vielfältig, am bedeutendsten ist das Brachycephale Obstruktive Atemwegssyndrom (BOAS). Mannigfaltige Probleme, tragen bei diesen Tieren zu ihren Atmungsproblemen bei. Beispiele hierfür sind: zu enge Nasenlöcher und übermäßiges Weichgewebe im Mund und Rachen, insbesondere des weichen Gaumens und der Zunge, und eine Neigung zur deutlich schmaleren Trachea (Luftröhre). 

Der Ausprägungsgrad kann stark variieren, aber neuere Studien nehmen an, dass mehr als die Hälfte der Bulldoggen und etwa zwei Drittel der Möpse klinische Probleme bei der Atmung haben, welche durch ihre Halter oft als normal eingeschätzt werden. Während Schnarchen und Schnauben als normal angesehen werden, sind diese eigentlich Zeichen von Problemen und Atemnot. Bei körperlicher Belastung durch Bewegung kollabieren viele dieser Tiere oder sie müssen eine übermäßig lange Erholungspause einlegen. Zahlreiche von ihnen benötigen einen chirurgischen Eingriff, um ihnen das Leben überhaupt zu ermöglichen.

Des Weiteren nutzen Hunde einen sehr wichtigen Teil ihrer Nase, um sich abzukühlen. Dieser Nasenabschnitt ist bei brachyzephalen Hunden praktisch nicht vorhanden und daraus folgt, dass sie viel anfälliger für einen Hitzeschlag sind, welcher lebensbedrohlich sein kann. Es ist nicht unüblich Videos in den sozialen Medien zu sehen, die als lustig oder niedlich verbreitet werden, in denen brachyzephale Hunde im Sitzen oder mit hohlen Spielzeugen oder Kauartikeln im Mund verkeilt einschlafen. Daran ist nichts lustig. Dies sind tatsächlich die Wege, die diese Tiere gelernt haben, um beim Schlafen ihre Luftwege offen zu halten. Atmungsprobleme werden viel schlimmer, wenn Tiere übergewichtig sind und Übergewicht ist heute ein massives Problem bei allen Hunden und Katzen, einschließlich brachyzephaler Rassen. Um dieses Problem noch zu verschärfen, besagt der aktuelle Mops-Rassestandard, dass diese „niemals…schlank oder langbeinig sein sollten“.

Neben diesen Atemproblemen leiden diese Tiere unter schweren Zahnproblemen, weil ihre Kiefer und Zähne deformiert sind, wodurch sie möglicherweise Schwierigkeiten haben Nahrung aufzuheben und zu essen. Außerdem sind ihre Augen exponiert und daher anfällig für Verletzungen. Zudem haben sie Hautfalten im Gesicht, welche Entzündungen, Infektionen und manchmal Trauma der Augen bedingen können. Des Weiteren bekommen die Hunde, dessen Zuchtziel ein Ringelschwanz ist, Wirbelsäulenprobleme und aufgrund des schmalen Genpools Erbkrankheiten. Auch gastrointestinale Erkrankungen treten häufig durch veränderte Drücke im Brust- und Bauchraum während des Atmens auf, welche zum Säurereflux oder sogar zum Vorfall des Magens in den Brustraum führen können. Des Weiteren deuten jüngste Studien auf eine alarmierende Zunahme von vererbten und oft nicht operablen Herzerkrankungen bei Bulldoggen hin.

Atemprobleme bei Katzen werden teilweise nicht bemerkt, denn wenn Katzen um ihre Atemzüge ringen müssen, werden sie oft einfach sesshafter als Versuch die Atemnot möglichst gering zu halten. Eine Mundatmung mögen Katzen überhaupt nicht und sie ist in schwerwiegenden Fällen äußerst belastend für Katzen und Hunde. Für die brachyzephalen Kaninchen können die Zahnprobleme tödlich enden. Die Zähne von Kaninchen wachsen ihr Leben lang kontinuierlich und wenn sie nicht, wie von der Natur beabsichtigt, perfekt aufeinandertreffen, wachsen sie zu lang und verursachen Schmerzen, Zahnfleischentzündungen, Abszesse und oft den Tod.

Nach Ansicht der auf dieser Internetseite aufgeführten Tierärzte, Tierarzthelfer, verwandter Fachleute und Organisationen aus aller Welt ist die Zucht extrem brachyzephaler Tiere aus Tierschutzgründen grundsätzlich abzulehnen und sollte gestoppt werden. Wir möchten politische Entscheidungsträger und veterinärmedizinische Organisationen von nah und fern dazu drängen, die Meinungsstärke auf dieser Website dargestellt zu nutzen, um positive Veränderungen für das künftige Wohlergehen unserer Haustiere zu bewirken.